Paula und das Lied der Bäume
Samstag, 23. Mai 2015
Die Übergabe des Abendsterns
Und als Frodo sie kommen sah, schimmernd im Abend, mit Sternen auf der Stirn und von einem süßen Duft umgeben, da wurde er von großem Staunen ergriffen, und er sagte zu Gandalf:
„Endlich verstehe ich, warum wir gewartet haben! Das ist das Ende. Nun wird nicht nur der Tag geliebt werden, sondern auch die Nacht schön und gesegnet sein, und all ihre Ängste vergehen!“

dHdR/dRdK



Hier habe ich die Übergabe Arwens und des Zepters von Annúminas gemalt, was wegen der vielen Personen relativ lange gedauert hat.
Von links nach rechts sieht man


Erestor, Glorfindel, Galadriel, Celeborn, Elladan und Elrohir (keine Ahnung, wer von beiden wer ist),


Undómiel, Elrond, Elessar,


Gandalf, dann die vier Hobbits Frodo, Sam, Pippin und Merry und hinter ihnen Faramir.

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Sonntag, 17. Mai 2015
Letzte Glocke
Die neunte Klasse hatte diese Woche ihre „Letzte Glocke“, also die letzten Stunden vor den Prüfungen. Zu diesem Anlass gab es eine feierliche Andacht. Zuerst kam ein Junge, die mit einem Band geschmückte kleine Glocke der Schule tragend, herein. Nach ihm liefen drei Mädchen mit Blumensträußen und dann kamen die drei neuner mit einigen Lehrern. Alle erhoben sich und setzten sich erst, als sich die neuner setzten. Alles war sehr schick, aber auch lustig. Es gab ernsthafte und weniger ernsthafte kleine Geschenke und es wurde gesungen und gebetet. Danach ging es draußen weiter. Die neuner wurden als Kosmonauten bezeichnet und mussten mehrere Proben bestehen, warum man als Kosmonaut nach hängenden Äpfeln haschen muss, hat sich mir dabei aber nicht erschlossen, vielleicht ist mein bisschen Lettisch aber auch einfach zu schlecht.
Dann gab es ein Festessen und wir wuschen alles ab…

Gestern war ja die Europäische Museumsnacht und auch in Madona gab es einige Sachen zu sehen. Im kleinen Museum der Stadt gab es eine Ausstellung mit chinesischen Gemälden und es wurden chinesische Tänze aufgeführt. Es liefen auch ein paar Leute in bronzezeitlich- lettischer Kleidung herum. In der Bibliothek Madnos konnte man einige Spiele spielen und überall gab es Süßigkeiten für die Kinder.

Zurzeit ist es oft warm und regnerisch und die Wiesen sind voller Löwenzahn. Es gab wieder einiges zu säen, aber in eher kleineren Mengen.

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Sonntag, 10. Mai 2015
Nach dem Regen
Letztes Wochenende waren wieder Leute von der Lettlandhilfe zu Gast und brachten eine ganze Menge Hilfsgüter mit, darunter waren vor allem viele Möbel. Wir hatten auch ein paar Tage frei, wegen dem ersten Mai und einem Lettischen Nationalfeiertag.
Zurzeit ist es richtig warm und sommerlich bei uns, es hat auch gewittert und alles wird grün, so grün wie jetzt habe ich Lettland vorher noch nie gesehen, es sieht fast aus wie zu hause. Gestern haben wir Bohnen, Schoten, Bete und Möhren hinter der Schule ausgesät und sollten vorher alle Maulwurfshaufen auf dem geradezu riesigen Sportplatz einebnen, was relativ lange gedauert hat. Es gibt insgesamt wieder mehr draußen zu tun. Außerdem wurden die Trampoline wieder aufgebaut und die Kinder rennen in kurzen Hosen und manchmal ohne T-Shirt herum. Es stört die wenigsten Lehrer, wenn sie keine Schuhe tragen.
Ansonsten haben wir diese Woche ganz normalen Unterricht gehabt und wieder unseren Tanz geübt. Ich dachte erst, er würde heute aufgeführt, dem scheint aber nicht so zu sein.

Letzte Woche habe ich zwei Skizzen gemacht, einmal einen Sackpfeifer und dann noch eine Meerjungfrau. Sie sind beide keine Kunstwerke (mal davon abgesehen, dass auf dem Gesicht der Meerjungfer ein Fleck ist), aber ganz nett denke ich. Außerdem male ich gerade ein etwas aufwendigeres Bild, alleine für das Vorzeichnen habe ich drei Tage oder so gebraucht, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.













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Dienstag, 28. April 2015
Säen
Wir haben wieder Tanzstunden, dieses Mal traditionell lettische, was ganzschön anstrengend sein kann. Am Muttertag soll das Ganze dann vorgeführt werden, da einige Eltern in die Schule kommen. Wir haben auch den Tanz vom Weihnachtstheaterstück wiederholt, weil Teile des Theaters von den Schülern am Freitag im Kinotheater Madonas vorgestellt wurden. Unsere Schule hat bei der Veranstaltung mit allen Liedern bestimmt zwei Drittel des Programms eingenommen, aber es wurde auch etwas von einer anderen Schule vorgestellt.


Am Wochenende waren wir zwei Tage und Nächte in Grostona, um Zimtschnecken zu backen und Möhren und Rüben zu säen. Außerdem hatte unsere Mitfreiwillige und eine Schülerin der neunten Klasse einen Wettbewerb mit ihrem Orchester in Madona (was von Grostona aus leichter als von der Schule zu erreichen ist) und dazu noch einige Proben. Am Freitag backten wir also fleißig Zimt- und Mohnschnecken und was man sonst noch so aus Hefeteig machen kann. Dann übernachteten wir in einem der gerade leeren Kinderzimmer. Am nächsten Tag gingen wir zu sechst auf eins der Felder der Schule um zu säen. Natürlich wird alles noch von Hand gemacht, wobei zuerst die Männer und Jungs Rinnen mit einer Art kleinem Pflug ziehen, die Frauen und Mädchen dann die Samen hineinstreuen, und alle, die gerade so übrig sind die Samen dann mit Erde bedecken. Zusammen schafften wir am Vormittag zwölf Zeilen und am Nachmittag nochmal ein paar mehr (was vielleicht ein Fünftel der Gesamtfläche war). Besonders mühselig war die Arbeit nicht, aber sie ging etwas in den Rücken und die Beine.

Am Sonntag hatte eins der kleineren Mädchen seine Taufe, weshalb die Kirche etwas voller war als sonst. Nach dem Gottesdienst fuhren wir alle in die Schule um zusammen Mittag zu essen (und eine riesenhafte Torte zu verspeisen, die eine Lehrerin und eine Schülerin gebacken hatten.
Am gleichen Tag wurde ein Kälbchen in Grostona geboren.


Gestern führen wir dann noch einmal aus Feld (fingen aber erst um fünf an zu arbeiten, die Letten lieben eben die Gemächlichkeit). Dieses Mal war das Feld kleiner, die Sonne schien (und scheint immer noch) und einige Schüler machten mit, sodass alles etwas spaßiger war. Am gleichen Tag wurde gleich noch ein Kälbchen geboren, eins von beiden (ich weiß aber nicht welches) haben wir angeguckt. Die drei Ferkel (und die Küken) hatten wir schon am Wochenende gesehen. Alle sind natürlich sehr niedlich. Die Ferkel hatten einen Weg in das Kuhgatter, der nebenstehenden jungen Kuh gefunden, und natürlich waren sie viel zu klug, um sich an dem Brett, das man vor das Loch gestellt hatte, zu stören, und räumten es einfach lautstark weg. Allerdings war eins der drei verschwunden, keiner hatte eine Ahnung, wo es ist, vielleicht ist es inzwischen auch wieder aufgetaucht.
Wir durften etwas von der ersten Milch für eins der Kälber kosten, die in einer Pfanne erhitzt wurde, sie schmeckte so ähnlich, wie Ei.
Es sind auch ganz viele Störche in der Gegend unterwegs und einige kommen sogar relativ nah. Es ist richtig schön frühlingshaft, es wird endlich grün und viele Buschwindröschen bedecken hier und da den Boden.


Das kleine Feld


Kälbchen


Es war eigentlich unmöglich die Ferkel zu fotografieren.

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Montag, 20. April 2015
Osha, Brandon und Sommer
„Du hast sie gefragt, und sie antworten. Sperr deine Ohren auf, lausch ihnen, und du wirst es vernehmen.“

(Osha/dLvEuF/dEvW)





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Freitag, 17. April 2015
Vermutlich Frühling
Bei uns scheint der Frühling mehr oder weniger angekommen zu sein, am letzten Wochenende war es so warm, dass man fast im T-Shirt herumlaufen konnte, vor drei Tagen hat es allerdings nochmal geschneit und später heftig gehagelt und geschüttet, kalt war es trotzdem nicht besonders und ein schöner Regenbogen war zu sehen. Die Vögel sind fast hysterisch gut gelaunt, viele Stare tummeln sich auf den Bäumen und Wiesen und man hört wieder Wildgänse.

In der letzten Woche war ich in einer kleinen Tanzvorstellung. Verschiedene Kindertanzgruppen, die vor allem im Kindergartenalter waren, führten lettische Tänze vor, wobei die meisten traditionelle Kleidung trugen (das gehört hier einfach zusammen). Auch zwei Jungs von der Schule tanzten mit. Jungen scheinen in Lettland generell kein Problem mit dem Tanzen zu haben, es machen immer genauso viele Jungen mit, wie Mädchen mit.
Die Vorstellung war schon sehr niedlich.

Am Wochenende waren zwei Gäste da, aber wir hatten trotzdem nicht viel zu tun. Vor einigen Tagen haben wir um das Norwegerhaus Laub gerecht, das macht man hier nämlich immer zweimal, im Herbst und im Frühling, das Wetter war für diese Tätigkeit zwar eigentlich zu windig, aber schön sonnig.

Ansonsten habe ich viel Zeit zum Lesen und Zeichnen gehabt.





Der Regenbogen

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Dienstag, 7. April 2015
Ostern
Es war kalt in den Feiertagen. Am Karfreitag gingen wir zu einem Kreuzweg und es gab Schneeregen. Wir liefen von der lutherischen Kirche zur katholischen Kirche in Madona, dazwischen lagen einige Kilometer. Es waren viele Pastoren verschiedener Gemeinden da und alles war etwas altmodisch, aber es gab einen schönen Brauch: nach jeder der Stationen durfte eine andere Gruppe von Menschen das Kreuz tragen, mal Lehrer, mal Schüler und Studenten, mal Eltern… Als wir in der katholischen Kirche ankamen waren wir alle durchnässt und durchgefroren und es folgten noch ein paar Ansprachen und Lieder.

Am Sonnabend wurden Eier gefärbt. Es gab eine Technik, die ich noch nicht kannte. Man nimmt ein gekochtes Ei, legt Blüten oder Ähnliches darauf, legt danach Zwiebelschalen darauf und umwickelt alles mit einer Binde. Dann wird das Ei noch einmal in Zwiebelwasser gekocht. Wenn man die Binden und Pflanzen wieder ab macht, verbleiben hellere Stellen da, wo vorher die Blumen waren und man kann sie noch erkennen. Wir zeigten aber auch, wie man bei uns Muster mit Hilfe von Wachstechnik macht,allerdings wurden hier keine Eier ausgeblasen, sondern nur gekochte gefärbt.
In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag waren wir in der kleinen Kapelle Madonas. Am Freitag hatten ein paar Leute schon Instrumente und Boxen hingebracht und es wurde in der Kapelle so Musik gemacht, dass man draußen zuhören konnte, da die Boxen draußen standen. Außerdem gab es vor der Kapelle Tee, Käse und Gebäck und man redete mit dem Einen oder Anderen.
Nachts fuhren wir zurück und versteckten noch Schokolade für die Kinder (die Kinder bekommen hier nur Schokolade). Am Ostermorgen wurden wir von lautem Gegröle geweckt, die Kinder waren von der Menge der Schokolade total begeistert.
Es folgte ein Osterfrühstück mit noch mehr Schokolade zum suchen.
Nachmittags gab es einen Ostergottesdienst. In Laudona, wo die Gemeinde ist, gibt es zwei Pastoren, die sich abwechseln. An Feiertagen wie Ostern wird der Gottesdienst von beiden zusammen vorbereitet und deshalb war alles etwas länger und die Kinder und wir machten zudem noch Musik. Außerdem gab es zwei Aufnahmen in die Gemeinde oder so etwas, zwei Taufen und eine Trauung, die sehr schlicht ablief. Es gab keine große Hochzeitsgesellschaft und das Brautpaar war ganz normal angezogen. Für den Gottesdienst hatten nur alle Aufzunehmende, Täuflinge und zu Trauende weiße Gewänder übergeworfen. Ich fand das aber ganz schön.
Alle Genannten kamen dann mit in die Schule und zusammen wurde natürlich gegessen, immerhin war ja Fastenbrechen.

Sonst wurden die Feierlichkeiten nicht groß begangen. Es gab keine Osterferien, nur die Feiertage waren frei, dafür hatten wir vor einigen Wochen Frühlingsferien. Jetzt haben wir wieder Unterricht.







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Freitag, 3. April 2015
Atréju und Fuchur
Atréju war immer einer meiner größten Kindheitshelden (und Michael Ende einer meiner Lieblingsautoren), ich habe ihn und Fuchur seit der zweiten Klasse schon oft gemalt, das letzte Mal ist allerdings schon vor etwas längerer Zeit gewesen. Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich „Die Unendliche Geschichte“ das letzte Mal gelesen habe und ich habe das Buch zuhause gelassen, hoffentlich habe ich deshalb keinen Fehler gemacht. Vielleicht sieht das Bild etwas von Roswitha Quadflieg abgemalt aus, das könnte daran liegen, dass ich einfach finde, dass ihre Illustrationen fast perfekt zu der Geschichte passen (sie sind glaube ich auch in Zusammenarbeit mit Michael Ende entstanden).



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Dienstag, 31. März 2015
Bibliothek
Am Wochenende waren wir schon wieder in Rīga. Unsere Mitfreiwillige hatte ein Seminar und wir waren auch eingeladen. Es hat fast die ganze Zeit geregnet und es war ziemlich kalt.
Aber wir sind dieses Mal richtig in der Nationalbibliothek gewesen und haben eine kleine Führung bekommen.




Kinderabteilung







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Samstag, 21. März 2015
Frühlingsferien
In der letzten Woche hatten wir Frühlingsferien und das Wetter hat sich (zumindest bis vorgestern) würdig erwiesen, die Sonne schien und die Welt fängt wieder an zu duften. Zurzeit wird in der Schule sehr viel Birkensaft getrunken. Er wird gewonnen, indem man einen Pflock unten in den Stamm schlägt, der eine Kerbe hat, durch die der Saft des Baumes in einen Eimer fließt. Damit nichts in den Eimer fällt, steht über ihm, schräg an die Birke gelehnt, noch ein Stück Wellblech. Sowohl einige Bäume hinter der Schule, als auch beim Norwegerhaus, werden auf diese Weise gemolken. Manchmal schmeckt dieser Saft nur wie Wasser, aber an manchen Tagen ist er richtig süßlich.



Am Freitag war in der katholischen Kirche Madonas eine Taizé-Andacht. Einige Musikschüler aus Madona begleiteten die Gesänge, es gab ein Kreuz an dem man knien konnte und eine kleine Ansprache. Es war ein schöner und meditativer Abend.

In der letzten Woche sind wir mal aus der Schule geflüchtet. Eigentlich wollten wir nach Tallinn reisen, aber da wir nicht früh genug eine Rückmeldung aus der dortigen Gemeinde bekamen, fuhren wir am Montag erstmal nach Rīga und übernachteten dort für einige Tage. Tagsüber machten wir manchmal Ausflüge in die Umgebung und am Abend zeigten uns die dortigen Freiwilligen die eine oder andere Bar. Wir waren zum Beispiel in einem irischen Pub (in den vor allem die in der Stadt lebenden Iren kamen) und im Ala (übersetzt glaube ich „des Bieres“), einem sogenannten lettischen Volksclub. Dort gab es Livemusik, wie in vielen Bars in Lettland, und an manchen Abenden wird dort sogar getanzt. Man konnte sich bei dem Wetter aber auch einfach auf eine Bank setzten und die Spatzen füttern.
In der Stadt habe ich mir eine Flöte gekauft. Den Laden hatten wir schon mal früher entdeckt, aber ich hatte ihn vorher nicht wiedergefunden. Es gibt dort viele handwerkliche Dinge, zum Beispiel Holzspielzeug, Instrumente (vor allem Koklen und Flöten) und Schmuck, aber auch CDs. Die Flöte klingt ziemlich windig, hat nur sechs Grifflöcher und kein Daumenloch, die Oktaven muss man eben überblasen und erst rauskriegen, wie die Griffe liegen. Sie spielt sich so ähnlich wie die irischen Tin whistels. Und sie ist in „A“ gestimmt.







Am Dienstag waren wir in Jūrmala, das ist ein kleiner Urlaubsort am Strand, nördlich von Rīga. Man konnte sehr billig mit dem Zug hin- und zurückfahren, allerdings ist zurzeit die Haltestelle direkt im Ort geschlossen und wir stiegen in einer Ortschaft mit Namen Lielupe aus. Von dort kam man durch ein Kiefernwäldchen, gesäumt von Weiden, die schon Kätzchen trugen, an den Strand, an dem man einige Kilometer bis in das kleine Stadtzentrum laufen kann. Am Strand waren ganz viele Nebelkrähen, manchmal sogar mehr als Möwen und sie passten sehr gut zu den Kiefern, wie ich finde. Es war ein sehr warmer und windstiller Tag und so roch man das Meer fast gar nicht und brauchte keine Jacke, es schien als sei der Frühling tatsächlich gekommen. Viele Leute waren unterwegs und wanderten die Küste entlang, manche fütterten die Möwen und Krähen. In Jūrmala standen vor allem Holzhäuser aber auch Urlaubspaläste aus Glas, die vermutlich von der reichen Bevölkerung dorthin gestellt wurden. Natürlich ist dort alles auf den Tourismus ausgelegt, es gibt viele kleine Läden und Stände, die das ganze Jahr über Sachen verkaufen. Trotzdem war es ganz schön dort, vermutlich weil noch Frühling ist und nicht so viele Menschen da waren.







Am Mittwoch wollten wir eigentlich in zwei Konzerte gehen, für die wir Freikarten bekommen hätten. Das Erste fiel aus, weil im Dom der Strom ausgefallen war und bei dem Zweiten fanden wir die Frau nicht, die uns unsere Karten übergeben sollte. Dafür sind wir aber nochmal an den Strand gefahren und liefen ein bisschen zwischen den Kiefern herum, beobachteten die Krähen und aßen am Strand Kekse, während wir Muster in den Sand malten.








Interessante Verblauung







Donnerstagmorgen fuhren wir mit dem Bus nach Sigulda, das vor allem für seine Schlösser, Burgen und Wanderwege bekannt ist.
Wir liefen durch den Ort und sahen uns zuerst die kleine evangelische Kirche an. Sie war sehr schlicht und an den Wänden bei der Empore hingen Bilder, die aus Knöpfen gemacht waren, unter anderem auch der heilige Georg. Wir durften umsonst auf den Kirchturm steigen und konnten von dort aus schon das neue Schloss und die alte Burg sehen, zu denen wir dann hingingen. In das neue Schloss gingen wir nicht, aber man konnte im Park und auf der Terrasse umhergehen. Es wurde 1881 gebaut und ganz romantisch mit Zinnen geschmückt. Die alte Burg fand ich da interessanter. Sie wurde 1207 erbaut (später aber umgebaut) und gehörte der Livonischen Ordensbruderschaft. Man konnte als Schüler/Student für unter einem Euro rein und durfte überall hingehen. Das Tortürmchen steht noch und der Nordturm ist aus- und ein Wehrgang neugebaut. Der Palas ist eher eine Ruine und etwas abgesperrt, aber man konnte trotzdem viel davon sehen. Im Hof der Hauptburg befindet sich heute eine Freilichtbühne aus Holz. Zwischen Sigulda und dem Nachbarort Krimulda, liegt der Fluss Gauja, hinter dem das zweite Schloss und die zweite Burg liegen. Wir haben es nicht mehr geschafft, diese anzugucken (was wir noch vorhaben), konnten sie aber von den Türmen der alten Burg aus sehen.
Am gleichen Abend gingen wir in Rīga noch ins Kino zu „The Theory of Everything“.






Schloss


Burg von der Schlossterrasse aus


Die andere Burg von der einen Burg aus


Palas, Wehrgang und Torturm


Nordturm


Palas


Im Sommer wird wohl auch Bogenschießen angeboten.


Im Tortürmchen


Wehrgang


So sah sie mal aus, die Burg.


Das zweite Schloss von der ersten Burg aus.


Freilichttheater

Gestern Mittag fuhren wir wieder nach Madona und dann nach Švans, einem Nachbarort, zu Fuß vielleicht sechs Kilometer von der Schule. Es war kühler als die letzten Tage und wir kamen an, kurz bevor es regnete. Der Geruch von Regen erinnert mich irgendwie an Zeltplatz. Obwohl wir alle etwas fertig von der letzten Woche waren, wurde nach dem Essen (vielleicht so um fünf oder halb sechs) erst mal gearbeitet und so saugte ich das Kopierzimmer und die Kapela, denn heute haben wir wieder Gäste, bei uns war nämlich eine kleine Tagung der lettischen Brüdergemeine oder so etwas. Es hat auch wieder etwas geschneit, aber ich glaube es wird nicht liegen bleiben.

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Donnerstag, 12. März 2015
Glorfindel
In der letzten Zeit habe ich dieses Bild gemalt, es zeigt Glorfindel und sein Pferd Asfaloth.







Bei uns scheint es wirklich Frühling zu werden und es gibt auch schon wieder Arbeit draußen.

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Dienstag, 10. März 2015
Rezekne
An diesem Sonnabend fuhren wir nach Rezekne, einer kleinen Stadt östlich von uns, da eine Freiwillige aus Rīga zu Besuch war. Von einem Studenten, der mit zu der Gemeinschaft gehört, haben wir sogar eine Art Führung durch die Stadt bekommen. Zuerst haben wir uns verschiedene Schulen und Hochschulen (von außen) und die Mauern der 1285 gebauten Burg angeguckt und dann das Gebäude gesehen, in dem der berühmtberüchtigte große Konzertsaal und das Kino der Stadt sind. Im gleichen Haus konnte man sich auch eine kleine Fotoausstellung angucken, die Bilder aus der Umgebung zeigte. Danach haben wir eine private Führung durch die lutherische Kirche bekommen und durften auf den engen Turm steigen und die auseinandergenommene Orgel betrachten. Danch wollten wir uns eigentlich die katholischen Kirche angucken, aber dort fand gerade eine Beerdigung statt und wir konnten nicht viel sehen. Nachdem wir beim Chinesen gegessen hatten und dort seltsame Werbevideos angesehen hatten, gingen wir noch ein bisschen hier hin und dort hin und fuhren schließlich zurück. In Rezekne habe ich ein paar Dohlen gesehen, ich glaube die ersten in Lettland.
Es scheint wirklich Frühling zu werden, vor ein paar Tagen erblühten die ersten Schneeglöckchen und irgendjemand hat auch schon Weidenkätzchen mitgebracht.

Die Burg:




Eine Nachmittagskunstschule:



Das Kino:



Die Kirche:



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Sonntag, 1. März 2015
Lúthien Tinúviel
The leaves were long, the grass was green,
The hemlock-umbles tall and fair,
And in the glade a light was seen
Of stars in shadow shimmering.
Tinuviel was dancing there
To music of a pipe unseen,
And light of stars was in her hair,
And in her raiment glimmering.

There Beren came from mountains cold.
And lost he wandered under leaves,
And where the Elven-river rolled
He walked alone and sorrowing.
He peered between the hemlock-leaves
And saw in wonder flowers of gold
Upon her mantle and her sleeves,
And her hair like shadow following.
(…)
(tLotR,tF)

Also habe ich sie mal gemalt, mit ihrem Kleid, so blau wie der wolkenlose Himmel und dem Haar, so schwarz wie die Dämmerung, tanzend am Esgalduin.





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Samstag, 28. Februar 2015
Nebel, Sonne und Mode
Noch vor einer Woche lag überall glitzernder Schnee und die Äste der Bäume waren voller Eis, doch den letzten Tagen verschwand der Schnee mehr und mehr und überall hing dichter Nebel. Er machte alles ruhig, aber man hörte schon ein paar Vögel zwitschern, sodass man sich fast frühlingshaft fühlte. Ab und zu schaute sogar ein bisschen „grüne“ Wiese zwischen den Schneedecken hervor.

Am Mittwoch war ein Designertag in Madona. Am Vormittag versammelten sich mehrere Jugendliche im Kinotheater um sich Vorträge verschiedener Kunstschulen und Kunsthochschulen anzuhören. In Lettland gibt es nämlich normalerweise in den höheren Klassen weder Musik- noch Kunstunterricht und deshalb gibt es Musik uns Kunstschulen zu denen man nachmittags gehen kann.
Von den Vorträgen habe ich nicht so viel verstanden, aber der Schwerpunkt lag auf Modedesign, das sehr professionell aussah. Am Abend war zu diesem Anlass eine Modenschau, bei der alle Schulen der Umgebung teilnehmen konnten. Ganz Madona pilgerte dorthin und das Kulturzentrum war übervoll. Es war aber auch echt cool (auch für mich, die ich mich nicht besonders für Mode interessiere). Man sah zwar auch eher unprofessionelle Kleider, aber die meisten Schulen stellen beeindruckende und schöne Sachen vor. Manche Models haben sogar getanzt und die Musik war sowieso immer sehr stimmig. Zwischendurch wurde alles (ganz lettisch) von einer Frau und einem Mann moderiert, die sich (wie es eben sein muss) in der Pause umzogen und irgendwelche kleinen Spiele mit dem Publikum machten, um Pausen zu überbrücken. Ein weiterer Zeitüberbrücker war eine Tanzgruppe mit riesigen Rosenblättern auf dem Kopf, denn die Modenschau hieß „Royal Rose“. Insgesamt war das Ganze schon ein beeindruckendes Ereignis.

Am nächsten Tag ist sogar die Sonne herausgekommen und man spürte ihre Wärme im Gesicht. Das Moos lugt hervor und alles sieht fast grün aus. Die Vögel zwitschern und singen und man hat gleich richtig gute Laune. Aber man darf nicht denken, noch hoffen, der Winter sei vorbei. Bestimmt kommt nochmal Schnee.



Hier lag noch Schnee



Nebel




Die Fotos von der Modenschau sind leider nicht besonders gut geworden, auf Jojos Blog kann man bessere sehen.







Frühling



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