Paula und das Lied der Bäume
Sonntag, 15. Februar 2015
Valentinstag
In dieser Woche habe ich ziemlich viele kleine Geschenke zugesteckt bekommen und natürlich auch selbst verschenkt. Manche haben nämlich angefangen auch Leuten etwas zu schenken, die eigentlich nicht ihre geheimen Freunde sind und so haben wir Freiwilligen schöne Basteleien von der Kunstlehrerin bekommen. Am Freitag haben wir für jedes Kind einen individuellen Nachtisch zubereitet. Das dauerte sehr lange, hat aber natürlich sehr viel Spaß gemacht. Ein Problem dabei war, dass keiner der älteren Schüler mit seinem Platz zufrieden war, denn es gab immer ein kleines Namensschild zum Teller.
Am Valentinstag selbst wurden sehr viele Spiele gespielt. Nach der Andacht wurde draußen im Schnee so etwas Ähnliches wie Fang-die-Fahne und Fußball gespielt. Nach dem Mittagessen ging es dann drinnen mit Tanzspielen weiter. Lettische Spiele funktionieren eigentlich wie Kreistänze, bei denen es manchmal Unterbrechungen gibt, und zum Beispiel jemand gefangen werden muss.
Am Abend fand dann der Valentinsball in der geschmückten Turnhalle statt, auf den sich alle Kinder schon freuten und der sehr ernst genommen wurde. Die Jungs mussten Anzüge und die Mädchen romantische Kleider tragen und das galt auch für die Lehrerinnen, die da waren. Alles fing mit einem Spiel an, bei dem jeder ein kleines Geschenk bekam und eine Eigenschaft die ihn besonders ausmachte zugesprochen bekam. Dann fingen alle an den Tanz zu tanzen, den wir mal für das Weihnachtstheater eingeübt hatten und es war irgendwie wie in einem kitschigen Tanzfilm in dem eine Gruppe auf einmal eine Choreographie zu einem Lied kennt und tanzt. Irgendwie war das aber echt spaßig. Weiter ging es mit klassischem Paartanz bei dem sich die Kinder und Jugendlichen ernsthaft beteiligten. Keiner zierte sich, was schon irgendwie beeindruckend war, allerdings versuchten alle immer Walzer auf Vierertakte zu tanzen. Natürlich wurde später eher Freestyle getanzt und der „DJ“ ein Junge aus der siebenten Klasse, spielte extra für uns Peter Fox. Die kleineren Kinder tanzten zwischen den großen mit irgendwelchen Marionetten und man konnte die unterschiedlichsten Tanzstile beobachten. Insgesamt war das ganze echt lustig, auch wenn es kleinere und größere Dramen gab, weil irgendjemand nicht mit Irgendjemandem tanzte oder jemandem sein Kleid nicht gefiel…



Täubchen von der Kunstlehrerin


Schokolade von der Kunstlehrein


Programm


Nachtisch






Und so sah meiner aus.


Turnhalle

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 11. Februar 2015
Namenstag
In letzter Zeit ist wiedermal etwas mehr passiert. Am Wochenende war eine Freiwillige aus Riga bei uns. Mit ihr waren wir in Madona und haben Ecken gesehen, an denen wir vorher noch nicht gewesen sind. Zum Beispiel waren wir in allen drei Ausstellungen des kleinen Museums und mussten zu viert nur etwas über einem Euro bezahlen. Zwei Ausstellungen waren über Geschichte, man konnte auch Bronzezeitliche Funde der Umgebung betrachten und eine über sowjetische Kunst. Mittags haben wir in einer Pizzeria gegessen, die uns vorher noch nie aufgefallen war. Der italienische Besitzer hat sich gleich lustig mit uns unterhalten. Rückzus sind wir mit einem kleinen alten Bus gefahren. Auch das erste Mal, sonst sind wir immer in den großen mitgefahren.
Dann war ich erstmal ein paar Tage krank, wie auch ein paar Kinder. Gestern habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Namenstag gefeiert. Das ganze lief etwas unspektakulärer ab, als bei Jojo, wohl mit Rücksichtnahme darauf, dass ich eben noch krank war. Ich hab aber ganz lustige Geschenke bekommen: Ein Holzmännel, einen riesigen Holzknopf, Süßigkeiten und eine Karte.
Außerdem wird hier der Valentinstag sehr groß gefeiert und man stimmt sich schon jetzt darauf ein. Am Anfang der Woche hat jeder einen geheimen Freund gezogen, dem er jetzt heimlich kleine Geschenke macht. Heute hab ich schon drei kleine Geschenke bekommen und kein Ende ist in Sicht. Aber nicht alle schenken so fleißig. Jojo hat noch gar nichts bekommen. Bei fast jedem kleinen Geschenk hab ich ein Stoffherzchen bekommen und die kleben jetzt neben der Abrafaxe.
Noch was ist passiert, gestern hat mich ein kleiner Nachbarshund kläffend angefallen. Ein andere hat das schon mal gemacht. Hier hab ich ein bisschen mehr Respekt vor Hunden, auch wenn sie Winzig sind.
Sonst ist es gerade Nebelig und der Schnee glitzert nicht mehr.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 1. Februar 2015
Konzert
Diese Woche sind mal wieder ein paar mehr Dinge passiert. Am Freitag waren wir in Madona, um zum Jugendabend zu gehen, sind aber vorher noch bei einem kleinen Theaterwettbewerb gewesen, der in dem kleinen Kinotheater der Stadt stattfand. Verschiedene Gruppen in verschiedenen Altersklassen traten gegeneinander an und wurden von einer dreiköpfigen verkleideten Jury bewertet. Die Gruppen mussten zum Beispiel nach besonderen Anweisungen miteinander tanzen oder zogen Themen zu denen sie spontan etwas vorspielen sollten. Es gab auch die Aufgabe aus dem Stehgreif eine Geschichte zu erfinden. Obwohl ich nicht viel verstanden habe, habe ich gemerkt, dass die Gruppen teilweise sehr gut waren, Jugendliche in Deutschland hätten sich bei so einer Veranstaltung viel mehr geziert.
Am gleichen Tag waren wir bei einer Frau, die zwei Kilometer von der Schule entfernt lebt und haben ihr zum Namenstag ein bisschen was vorgesungen und einen Kuchen mitgebracht, den unsere Mitfreiwillige gebacken hatte.
Gestern waren wir in einem kleinen Nachbarort bei einem Konzert. Eine Jugendgruppe, bestehend aus drei Mädchen, hat gesungen, ein Jugendblasorchester hat gespielt und zwei Jugendtanzgruppen haben traditionell getanzt. Eine davon hat eine sehr schnelle und wegen den knallenden Schuhen sehr laute Polka getanzt. Das war schon recht beeindruckend.
Ansonsten hat es gestern getaut, heute Nacht aber wieder geschneit und es ist recht trüb. Das ist das anstrengende am lettischen Winter, die Sonne scheint nicht.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 21. Januar 2015
The Grey Havens
„Aber für Sam verdunkelte sich der Abend zur Finsternis, als er an den Anfurten stand; und als er auf das graue Meer schaute, sah er nur einen Schatten auf dem Wasser, der sich bald im Westen verlor.“
tLotR



Das weiße Schiff.


Narya, Nenya und Vilya.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 18. Januar 2015
Wieder Schule
In den letzten beiden Wochen ist nicht so viel passiert. Letztes Wochenende haben wir das Weihnachtstheaterstück noch einmal aufgeführt, da einige Gäste da waren. Es gab aber vorher nicht so viel Essen vorzubereiten, da wir einfach Kartoffelsalat gemacht haben.
Vorgestern waren wir in Madona bei einem Klavierkonzert, da dort ein Klavierfestival stattfindet. Ansonsten hat eben das Schulleben wieder angefangen, inzwischen sind auch wieder alle Kinder da, was in der ersten Woche nicht so war. Das Wetter ist etwas matschig, der Schnee schmilzt und gefriert abwechselnd und der Boden ist sehr glitschig. Morgens wird es wieder etwas heller, so dass man wenigstens ein bisschen was sieht, aber nachts ist es recht dunkel seitdem der Schnee nur noch fleckig liegt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 8. Januar 2015
Ent, der Erdspross, alt wie die Berge…
Am letzten Ferientag hab ich endlich mal wieder ein Bild gemalt,sonst habe ich nämlich nur Zeug in mein Kritzelbuch gekritzelt.
Baumbart ist jemand, den ich tatsächlich noch nie vorher gezeichnet oder gemalt habe, außer auf die Ränder meiner Schreibblätter in der Schule zuhause. Fangorn ist ja eine der wenigen Figuren im Herrn der Ringe die sehr ausführlich beschrieben ist, ich habe versucht mich so genau wie möglich an die Beschreibung der Erdspross‘ zu halten.









... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 2. Januar 2015
Silvester
Am Silvestertag wurde vormittags zu Essen vorbereitet, mehr Aufmerksamkeit wurde aber der Dekoration der Tische und ihrer Umgebung geschenkt. Tatsächlich sah es weihnachtlicher aus, als zu Weihnachten. Die Grostoner kamen so halb acht und dann wurde erstmal gegessen. Es gab verschiedene Salate und überbackenen Fisch. Nach und nach kamen irgendwie immer mehr Gerichte dazu. Nach dem Essen gingen alle in die immer noch geschmückte Turnhalle und es wurden Spiele gespielt, zum Beispiel das Kutscherspiel. Ich war ausgerechnet das linke Vorderrad. Das war auf Lettisch nicht ganz so einfach zu verstehen wie zum Beispiel der Kutscher oder die Prinzessin, weshalb ich manchmal etwas zu spät aufsprang. Nach einiger Zeit gingen wir in die Bibliothek, aßen wieder und spielten weitere Spiele. Man sollte zum Beispiel Leute mit Hilfe von Löffeln und mit verbundenen Augen abtasten und erkennen, wer sich denn nun vor einem befand.
Zwischendurch gab es ein kleines Feuerwerk und eine Schneeballschlacht (nicht die letzte in dieser Nacht). Eigentlich sollten Jojo und ich ein halbstündiges Konzert vorbereiten, aber irgendwie war es dann doch schon zu spät dafür, denn wir fuhren noch nach Madona um das große Feuerwerk anzugucken. Auf dem Platz hatte sich ganz Madona und Umgebung versammelt. Im Hintergrund spielte patriotische Musik und einige Leute standen um ein Feuer. Das Feuerwerk wurde von einem Flachdach abgefeuert und von „Ahhh’s“ und „Ohhh’s“ oder „ļoti skaists” begleitet.
Nach dem Feuerwerk gingen wir zu der kleinen Kapelle, vor der schon ein paar Menschen versammelt waren. Es wurde Tee und Gebäck verteilt, man wünschte sich gegenseitig ein frohes neues Jahr, drückte und unterhielt sich. Darauf folgte die nächste Schneeballschlacht. Mit Schneeballschlachten ist es bei uns so, dass sie meistens von Erwachsenen angezettelt werden, die dann aber keine Bälle sondern Berge von Schnee um sich und auf die Kinder werfen die dadurch aber nicht minder belustigt und angestachelt sind, im Gegenteil…
Wir blieben eine Stunde vor der Kapelle und fuhren dann zurück in die Schule, wo wir noch einen längeren Film guckten. Ich war vielleicht so halb fünf im Bett.

In diesen Ferien hatten wir eigentlich viel frei, vermutlich weil Winter ist und es einfach nicht so viel zu tun gibt. Wir waren mal in Grostona beim Pferd und sind ein bisschen im Schnee spazieren gegangen. Jetzt taut aber alles schon wieder. Die Wetterumschwünge kommen hier oft über Nacht, es kann von minus zwanzig Grad auf plus zwei springen, während man schläft.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 26. Dezember 2014
Die Begegnung mit dem Wildschwein (und Weihnachten)
Ich habe ja schon oft Wildschweine gesehen, aber heute ist mir eins so nahe gekommen, wie noch nie zuvor.
Ich bin von der Schule zum Norwegerhaus gegangen um ein paar Dinge zu holen und wollte ein paar Fotos von der untergehenden Sonne und der verschneiten Landschaft machen, da hörte ich neben mir in der Hecke etwas rascheln. Ich guckte nach links und sah ein Wildschwein hin und her trotten. Es war nur zwei oder drei Meter von mir entfernt, sah mich an und kümmerte sich nicht weiter, sondern ging einfach an mir vorbei. Die Tiere scheinen hier nicht sonderlich Angst vor den Menschen zu haben, mit den Rehen ist es auch so, sie rennen nicht weg, wenn man kommt.
Ich weiß nicht richtig warum, aber ich mag Wildschweine sehr gern, sie sind so lustig. Trotzdem muss ich sagen, ich hätte gedacht, aus der Entfernung würde mir eins mehr Respekt einflößen. Es behandelte mich jedoch mit einer solchen Gleichgültigkeit, dass ich nur lachen musste, weil ich so froh über diese Begegnung war und es so lustig grunzte.


Sonnenuntergang


Und das Wildschwein




Wildschwein und Sonnenuntergang

Vielleicht sollte ich auch etwas über Weihnachten schreiben. Am Vormittag habe ich Wäsche auf- und abgehängt und es wurde viel für den Abend vorbereitet. Bis um vier waren wir damit beschäftigt Pizza, Mohnschnecken und Enten zu backen. Gegen sieben gingen wir in die Kirche. Endlich gab es auch hier viele Kerzen. Jeder bekam eine große Oblate, auf die Weihnachtsbilder geprägt waren. Man durfte sich bei Jedem ein Stück abbrechen und wünschte sich gegenseitig etwas für das nächste Jahr. Mir kam die Zeit in der Kirche gar nicht lang vor, allerdings waren wir erst um zehn wieder in der Schule, es musste also doch eine ganze Weile gedauert haben. Viele Leute aus Grostona und auch einige Gäste aus Madona waren gekommen. Wir aßen zusammen und dann wurde gesungen. Zuerst sangen die ehemaligen Schulleiter (das erinnerte ein bisschen an die eine Szene in dem Film von der Weihnachtsgans Auguste) und danach wurde noch der eine oder andere genötigt etwas vorzusingen. Danach gingen alle in die Turnhalle und nochmal musste jeder etwas im Tausch gegen ein Geschenk vortragen oder singen. Dann wurde getanzt und gespielt und so halb drei gab es Eis und es wurde nochmal was gegessen. Irgendwann spät in der Nacht gingen wir in unser Zimmer und packten die Geschenke von unserer Familie aus. Wir haben vorrangig zu essen und Filme bekommen und wissen gar nicht wann wir alles angucken und aufessen sollen, aber die Zeit wird sich bestimmt finden. Diese Ferien haben wir auch nicht so viel zu tun, wie in den letzten. Insgesamt haben wir viel Freizeit. Übrigens haben wir unsere eigene kleine eglite bekommen und mit Geschenkband und Geschenkpapier geschmückt. Wer sie uns vor die Tür gestellt hat, wissen wir nicht.



Da wir in den letzten zwei Tagen Zeit hatten, sind wir gestern an den Fluss gegangen. Ein eisiger Wind blies, aber es war sehr schön. Das Wetter ist zurzeit klarer als sonst und die Sonne scheint. Die Meisen springen aufgeplustert auf den Zweigen herum und man sieht viel Eichelhäher.

Allen zu hause und in der Welt wünsche ich noch schöne Feiertage.
Die Paula

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 23. Dezember 2014
Theater
In letzter Zeit ist einiges passiert. Letzte Woche waren wir in Braki, in einem Freilichtmuseum. Man kann dort ein altes lettisches Gehöft (zum ersten mal 1811 erwähnt) in dem der berühmte lettische Schriftsteller Rudolfs Blaumanis später gelebt hat besichtigen. Jetzt sieht es ungefähr so aus, wie in der Zeit, da der Schriftsteller dort lebte. Es gibt acht verschiedene Gebäude: das Wohnhaus, die Kleiderkammer, die Korndarre, den Kleinviehstall, den Pferdestall, den Viehstall, die Getreidekammer und ein kleines Badehäuschen.









Am zwanzigstem war hier so eine Art kleines Abschlussfest, zu dem viele Eltern kamen. Alle Kinder zogen sich ganz schick an und spielten und sangen den Gästen dann in der Kapela etwas vor. Dann wurden sie nach unten in das Lehrerzimmer gescheucht, dass gewissermaßen als Kleiderkammer umfunktioniert wurde und verkleideten sich. Es wurden nämlich einige kurze Theaterstücke für die Eltern gespielt. Wir Freiwilligen durften uns auch an einem beteiligen. Da der Anfang von „ A Christmas Carol“ vorgeführt wurde waren wir Carolers. Es ist unglaublich, was es hier für Kostüme gibt, wir sahen schon ziemlich wie aus dem 19. Jahrhundert entsprungen aus, wenn auch nicht ganz britisch (Jojo trug einen typisch lettischen Rock). An vielen Kostümen wurden noch Verbesserungen vorgenommen während die anderen Szenen schon liefen. Extra für unseren Auftritt hatten wir als Einleitung einen lettischen Kanon gelernt, der war allerdings nicht besonders lang. Dann haben wir „Sussex Carol“ gesungen und „Lobet den Herren“ mit Klavier, Geige und Hümmelchen gespielt. Eigentlich hat alles ganz gut geklappt. Nach dem Theater waren alle irgendwie auf dem Sprung, aber einige aßen noch etwas und wir verteilten noch deutsche Schokolade, die hier sehr begehrt ist. Irgendwann wurde unserer Mitfreiwilligen gesagt, sie würde in fünf Minuten nach Riga fahren (da sie über die Ferien nach Hause fliegt), denn es habe sich gerade eine Mitfahrgelegenheit ergeben. Sie musste sich also ganz schnell verabschieden.

Gestern waren wir recht spontan in Riga. Ein paar Kinder mussten nach Hause geschafft und ein paar Besuche gemacht werden. Jojo und ich kamen aber eigentlich nur mit um ins Kino zu gehen. Kino ist hier ziemlich billig. Den Hobbit kann man sich für 3,75 Euro in 3D angucken. (Lettland ist der Himmel der Kultur, wie Jojo sagt). Ich muss sagen ich war ziemlich enttäuscht von dem Film. Ich hätte gedacht, sie würden das Ende schöner, machen (es ist im Buch so schön). Aber ich mag das Lied von Billy Boyd schon ziemlich gern.

Heute war ein ganz normaler Arbeitstag, wir haben die Zimmer der Kinder aufgeräumt und die Betten neu bezogen.

Vor kurzem habe ich vier Eichelhäher zusammen sitzen sehen. Zwischen durch war aller Schnee weg, aber jetzt schneit und schneit es. Die Schneeflocken wirbeln durch die Dunkelheit.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 17. Dezember 2014
Beseitigung von Missverständnissen
Es ist ja besser, wenn man Missverständnisse spät als nie aufklärt. Diejenigen die ich für die Schulleiter hielt sind es gar nicht. Der vermeidliche Schulleiter war zwar mal Schulleiter, ist jetzt aber „nur noch“ Pastor. Die Lehrerin, die ich für die stellvertretende Schulleiterin hielt ist in Wirklichkeit die Schulleitung.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 16. Dezember 2014
Kirche und Kuhstall
In der letzten Woche schneite es wieder mehr, aber am Wochenende gab es Sturm und der trug warmes Wetter zu uns und jetzt sieht man nur noch einige Eisflecken auf den Wegen, auf denen man leicht ausrutscht. Am Sonnabend waren wir in einem kleinen Weihnachtskonzert in Madona. Ein Musikschulorchester spielte und eine Tochter der Schulleiter hatte ein Trompetensolo. Es gab einen Kinderchor, bei dem die Mädchen in lila Ballkleider gesteckt wurden und die Jungen Fliegen aus Lametta trugen. Tanzgruppen traten auch auf. Kinder und ältere Damen führten traditionelle Tänze in traditionellen Kleidern auf. Die älteren Damen taten dabei so, als wären sie Tratschtanten, was sehr lustig war. Eine gruppe Frauen gemischten Alters tanzte orientalisch anmutende Tänze mit unechten Kerzen. Alles war also sehr vielseitig.

Als das Orchester aufbauen musste wurde die Zeit von einer Frau im weißen Hasenkostüm überbrückt, die Kekse verteilte und irgendetwas erzählte. Schließlich kam sie auch zu uns und da ich außen in der Reihe saß wurde ich natürlich angesprochen. Bedrohlich beugte sich die riesige Gestallt mit den ausdruckslosen Augen über mich und fragte mich irgendetwas. Stille. „Was hältst du von Weihnachten?“, flüsterte mir die Schulleiterin von hinten zu. „Ähhhh“- sagte ich. „Sag es auf Deutch“- flüsterte mir die Schulleiterin zu. „Ähhhh ,man patīk.”, sagte ich. Das Hasenkostüm redete mich weiter voll und ich verstand nichts. „Vācija.”, sagte die Schulleiterin von hinten. „Ko?” fragte ich. „Vācija.”, sagte die Schulleiterin. „Vācija!” plapperte ich nach. Später erklärte mit ein Schüler, das die Frau im Hasenkostüm erzählt hätte, sie sei in einem Paket aus wärmeren Ländern gekommen und hätte mich gefragt, wo mein Paket denn her gekommen sei.

Am Sonntag waren wir in der Kirche. Die Advendsgottesdienste sehen hier nicht viel anders aus, als die normalen, es gibt einen Advendskranz und es werden einige Advensdlieder gesungen, aber das wars auch. Aber in der Schule gibt es mehr und mehr Weihnachtsschmuck, von dem viel selbst gebastelt und der Rest bestimmt gespendet ist.
Am Sonntag haben wir auch endlich den Kuhstall gesehen. Es gibt so ein Dutzend erwachsene Kühe und einige Kälber, Hühner, zwei Schweine (eins wurde vor kurzem geschlachtet) und Katzen. Ich mag die Schweine sehr gern, sie sind immer so aufgeregt, wenn man kommt und schnüffeln einem die Hände so lustig ab.

Wir haben gerade drei Gäste da, einer von ihnen war auch mal als Freiwilliger hier, hat seid dem den Kontakt gehalten und immer wieder hier geholfen. Die drei sind mit einem Bus hergefahren, der ein Geschenk an die Schule ist und glaube ich irgendwie von der Lettlandhilfe gespendet wurde.
Gestern feierte Jojo zum esrten mal in ihrem Leben Namenstag. Sie bekahm einen Teddy, den ein Kind von seinen eigenen Spielsachen spendete, viele Maša-Ausmalbilder, Krautsuppe in einem Ausgehöhlten Kürbis, ein Buch und viele Kekse und Waffeln.
Vor Weihnachten sollen einige kleine Stücke für die Eltern der Kinder aufgeführt werden. Wir Freiwilligen werden unter anderem bei “ A Christmas Carol” mitspielen. Die Kinder üben schon (mehr oder weniger fleißig) ihre Texte und Lieder.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. Dezember 2014
Graues Wetter
Letzte Woche gab es in Madona im Gymnasium einen Nikolausnachmittag, als Werbung für den Deutschunterricht an dieser Schule. In Lettland wird der Nikolaustag nämlich nicht gefeiert. Das ganze fand schon am fünften Dezember statt, damit die Schüler nicht am Wochenende kommen mussten. Kinder aus verschiedenen Schulen trugen Nikolausgedichte und Lieder vor. Mit den Kindern aus unserer Schule haben wir auch ein Lied eingeübt. Außerdem sollten wir Freiwilligen, die wir das Fest schon oft gefeiert hatten, unsere Erfahrungen erzählen.
Inzwischen gibt es ein Bisschen mehr Weihnachtsdekoration hier. Wenn man die Treppe in der Schule hochgeht, sieht man weiß angesprühte Zweige vor einem dunkelblauen Tuch mit Lichterkette, die einen Sternenhimmel bildet. Außerdem gibt es einen Adventskranz und ein paar mehr Kerzen.
Am Wochenende war wieder der Alphakurs da, hat aber dieses Mal nicht übernachtet, so dass wir keine Betten beziehen mussten. Auch mussten wir nicht so viel backen, denn das wurde schon vorher in Grostona erledigt. Abends hatten wir zusammen mit den Kurslern eine sehr schöne Abendandacht im Kerzenlicht, bei der man sich segnen lassen konnte.
Heute hatte ich endlich Zeit schon ein paar Karten für Weihnachten zu malen und Hümmelchen zu spielen.
In den letzten zwei Tagen hat es ein bisschen mehr geschneit, aber heute ist es grau und wärmer. Es schmilzt ein bisschen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 30. November 2014
Gabriel
Letzte Woche hatten wir viel Besuch. Zuerst war ein sehr freundlicher Belgier für ein paar Tage da. Er gab uns ein paar Tipps zum Lettisch lernen und erzählte uns viel aus seinem ereignisreichen Leben. Dann hatten wir eine Gruppe Norweger aus einer Berufsschule zu Gast. Für sie wurden viele Vorbereitungen getroffen. Als erstes mussten alle Kinder umziehen und überließen den Gästen für zwei Nächte ihre Betten, die bezogen werden mussten. Das dauerte aber dieses Mal nicht so lange, denn die Kinder halfen ein bisschen mit. Dann wurde die Schule geputzt und die wenigen Weihnachtsdekorationen herausgeholt die es hier gibt. Dazu gehören ein paar grell bunte Lichterketten, ein Türschild auf dem auf Deutsch „Frohe Weihnachten“ steht und ein Rentier auf dem Tisch. Advendsdekoration ist hier insgesamt nicht so verbreitet.
Außerdem haben wir für die Norweger einen kleinen Film über den Schulaltag gemacht, ihr könnt ihn hier finden:
http://www.youtube.com/watch?v=InZyVDJsMU0
Mit den Gästen wurde dann getanzt und gesungen und wir haben viele Spiele gespielt. Man machte sich gegenseitig viele Geschenke und sang und spielte sich gegenseitig etwas vor. Am Sonnabend fuhren sie dann früh am Morgen weiter und wir waren sehr müde. Weil wir zu anderen Dingen zu faul gewesen wären zeigten wir einer Tochter der Schulleiter Fotos von unserer Familie und tauschten uns über Musik aus. Zum Beispiel wurde uns das eine oder andere über das lettische Tanzfest, bei dem Tänzer Ornamente bilden gezeigt (auf Jojos Blog gibt es einen Link) gezeigt. Die Letten haben viel bessere Musikgruppen als wir, und mehr. Sie schwimmen einfach nicht so mit dem Strom, und haben ein viel persönlicheres Verhältnis zu „normalen Menschen“. Vielleicht liegt das daran, dass das Land so klein ist. Jeder kennt Jeden. Zum Beispiel sind die Kinder einer berühmten Sängerin der National Oper an unserer Schule, ein Kind hatte schon mal Unterricht bei einer der Sängerinnen von „Latvian Voices“ gehabt und der Vater der Familie, bei der wir in Riga schlafen durften, hätte uns die Telefonnummer desjenigen geben können, der für Lettland am Eurovision Songcontest teilgenommen hat.
Die Jojo hat schon sehr viele Links auf ihren Blog gestellt, also muss ich das alles nicht noch mal machen, drei tu ich aber noch dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=9wPgfkEzAw4
http://www.youtube.com/watch?v=iUecpLc_S9I
http://www.youtube.com/watch?v=lUnP4q8ZiIQ

Die ersten sind zwei sehr schöne Lieder der Gruppe Instrumenti, die aus zwei Mitgliedern der ehemaligen Gruppe Cosmos besteht. (Jojo hat noch eine andere Version des zweiten Liedes auf ihrem Blog.) Das zweite Lied ist ein typisches Du-bist-ich-bin-Lied von Cosmos.


Heute hatte ich endlich Zeit ein Bild fertig zu malen, welches ich schon letzte Woche angefangen hatte. Es gehört zu dem Adventslied „ Gabriel‘s Message“ und kahm mir durch den Schnee in den Sinn, der immer noch überall liegt, auch wenn es nur manchmal ein paar kleine Flocken schneit.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 22. November 2014
Schnee
Gestern Abend fiel der erste Schnee. Zuerst segelten nur ein paar winzige Flöckchen auf die stark vereiste Erde. Dann wurden die Fkocken größer und bildeten eine dünne Schicht auf dem Boden. Heute Morgen war die Schicht dann schon einige Zentimeter dick. Der Schnee ist sogar fast vollständig liegen geblieben. Immer wenn man an einem Kind vorbeikommt, wird man erstmal abgeschossen, aber Jojo macht das nichts aus, sie schießt einen einzigen Ball und wirft nahezu zehn Kinder auf einen Streich um!!!
Alles sieht ganz märchenhaft verschneit aus.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Online seit 3772 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2023.02.21, 12:51
status
Menu
Suche
 
Kalender
November 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
Letzte Aktualisierungen
Lied aus dem 12. Jahrhundert
Hier ein Lied aus dem 12. Jahrhundert, gesungen von...
by paula solosimpe (2023.02.21, 12:51)
Philosophische Texte
REDE EINES REISENDEN Ich wurde pünktlich im Vollmond...
by paula solosimpe (2023.02.21, 12:50)
Pixies
by paula solosimpe (2023.02.21, 12:48)
Sursulapitschi
„…Es hatte ein hübsches Gesicht, nur...
by paula solosimpe (2023.02.21, 12:48)
Verlassene Stadt auf...
by paula solosimpe (2023.02.21, 12:47)

xml version of this page

made with antville