Paula und das Lied der Bäume
... newer stories
Mittwoch, 3. Juni 2015
Feldarbeit
paula solosimpe, 20:31h
Es ist jetzt schon sehr lange her, dass ich einen Blogeintrag geschrieben habe, aber das liegt einfach daran, dass ich wirklich keine Zeit hatte.
Am vorletzten Sonntag machten wir mit einer Lehrerin einen Ausflug in deren Heimat, nämlich zu dem Örtchen Tirza, und spielten dort im Gottesdienst ein paar Lieder. Die Gegend ist für Lettland sehr hügelig und somit erinnerte alles etwas an zu hause. In der Woche darauf arbeiteten Jojo und ich mehrmals in Grostona auf dem Feld. Zurzeit galt es vor allem das ganze „Unkraut“ zwischen Roter Bete und Möhren auszurupfen und die Pflänzchen einzeln zu setzten. An sich ist die Arbeit nicht so schlimm und in gewisser Weise eigentlich ganz schön, da man sich um jedes einzelne Pflänzchen kümmern muss, allerdings wird es nach mehreren Tagen anstrengend und geht in die Hände und Beine. Als wir also am späten Sonnabendnachmittag zurückfuhren waren wir ganzschön fertig. Am Sonntag hatten aber noch eine Probe für die Kirchennacht (die diesen Freitag stattfindet) in der lutherischen Kirche in Resekne und so ging es am Nächsten Tag gleich weiter. Ein deutscher Freiwilliger aus der normalerweise in Rīga arbeitet, war auch zu gast, und so haben wir ihm Resekne in sommerlichem Sonnenlicht gezeigt. Am Montag dachten wir, wir hätten vielleicht eine Tag Pause, aber unsere Mitfreiwillige und ich mussten wieder nach Grostona, weil dort jede helfende Hand gebraucht wurde und so haben wir weitergejätet. Weil sonst kein Platz war, schliefen eine Lehrerin, unsere Mitfreiwillige und ich auf dem noch nicht ganz fertigen Dachboden, auf den man nur über provisorische Treppen kommt. Als wäre ich nicht schon müde genug gewesen, ging ich in der ersten Nacht mit in die Kapelle beten. Es ist nämlich so, dass in jeder Nacht zu jeder Zeit jemand von der Gemeinschaft betet und dieses Mal war eine Lehrerin für zwei Stunden dran, die mich schon öfter gefragt hatte, ob ich mitkommen wolle. Dieses Mal habe ich zum ersten Mal „Ja“ gesagt. Es war auch schön, aber anstrengend. Das schönste war die Ablösung durch einen Lehrer und eine Lehrerin. Zusammen haben wir das Vater Unser und das Ave Maria (von dem ich übrigens nur auf Lettisch halbwegs weiß, wie es geht) gebetet. Außerdem war es schön, den ersten Vogel singen zu hören. Am nächsten Tag ging es natürlich auf dem Feld weiter. Auf den Wiesen rund um die Felder blühen überall die Pusteblumen und die Samen fliegen, es wird also nicht mehr lange dauern, bis alles wieder voll ist. Vorerst haben wir aber heute Vormittag die letzten Pflanzen aus der Erde gezogen. Natürlich war das noch nicht alles, denn heute Nachmittag hatten wir wiedermal eine Tanzprobe, aber jetzt ist erstmal Pause. Theoretisch haben die Ferien angefangen und nur noch die zu prüfenden Neuner gehen ab und zu in die Schule. Die meisten Kinder arbeiten deshalb noch einige Wochen mit auf dem Feld, was nicht alle mit Begeisterung tun. Obwohl es anstrengend ist bei Regen und praller Sonne tagelang die gleiche Arbeit zu machen ist es gut zu wissen, dass man im Stande ist, etwas für das Essen zu tun, dass man jeden Tag verzehrt und vielleicht hat man einen Eindruck von früheren Zeiten, auch wenn es da noch keine Gummihandschuhe gab… ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
|
Online seit 3772 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2023.02.21, 12:51 status
Menu
Startseite
Über Mich Lieder und Gedichte Philosophische Texte Kategorien Bilder Danksagung Links
Meines Bruders BlogMeiner Schwester Blog von-hier-bis-peru Christian-David-Schule Blogger.de Startseite Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
Lied aus dem 12. Jahrhundert
Hier ein Lied aus dem 12. Jahrhundert, gesungen von... by paula solosimpe (2023.02.21, 12:51) Philosophische Texte
REDE EINES REISENDEN Ich wurde pünktlich im Vollmond... by paula solosimpe (2023.02.21, 12:50) |